Motherboards alte Generation

Die Entwicklung der PC-Motherboards vor dem Pentium-3-Prozessor erstreckte sich über mehrere Jahrzehnte, von den Anfängen der Computertechnik bis in die späten 1990er-Jahre.

Einführung in Motherboards:
Ein Motherboard ist die Hauptplatine (PCB) in einem Computer, auf der viele wichtige Komponenten wie die Zentraleinheit (CPU), der Speicher und Anschlüsse für andere Peripheriegeräte untergebracht sind.
Vor der Pentium-3-Ära durchliefen Motherboards erhebliche Veränderungen, da sich Prozessoren weiterentwickelten, neue Technologien aufkamen und Computerstandards etabliert wurden.

Frühe Motherboards:
In den Anfängen des Personal Computing waren Motherboards rudimentär und enthielten hauptsächlich grundlegende Komponenten wie die CPU, RAM-Steckplätze und Erweiterungssteckplätze.
Diese Motherboards waren in der Regel größer und nutzten die Durchstecktechnik zur Montage von Komponenten.
Sie verfügten über Erweiterungssteckplätze für Zusatzkarten wie Grafik, Sound und Netzwerk.

Intel 8086- und 80286-Ära:
Während der Dominanz der Intel-Prozessoren 8086 und 80286 zeichneten sich Motherboards dadurch aus, dass sie diese CPUs und die dazugehörige Peripherie unterstützten.
Motherboards dieser Ära verfügten typischerweise über ISA-Erweiterungssteckplätze (Industry Standard Architecture), die zum Anschluss von Peripheriegeräten wie Soundkarten, Modems und frühen Grafikkarten verwendet wurden.
Die Speicherunterstützung war begrenzt und reichte oft von einigen Kilobyte bis zu mehreren Megabyte RAM, abhängig vom Design des Motherboards und den Fähigkeiten der CPU.

Intel 80386- und 80486-Ära:
Mit der Einführung der Intel 80386- und später der 80486-Prozessoren kam es bei Motherboards zu Fortschritten in Bezug auf Rechenleistung und Speicherunterstützung.
Viele Motherboards verfügten neben den ISA-Steckplätzen auch über VESA Local Bus (VLB)-Steckplätze, was eine schnellere Kommunikation mit Peripheriegeräten wie Grafikkarten ermöglichte.
Die Speicherunterstützung wurde deutlich erhöht, wobei einige Motherboards bis zu mehrere Dutzend Megabyte RAM über SIMM- (Single In-Line Memory Module) oder DIMM- (Dual In-Line Memory Module) Steckplätze unterstützen.

Frühe Pentium-Ära:
Das Aufkommen der Pentium-Prozessoren von Intel leitete eine neue Ära der Rechenleistung und des Motherboard-Designs ein.
Motherboards für Pentium-Prozessoren verfügen neben ISA- und VLB-Steckplätzen typischerweise auch über PCI-Steckplätze (Peripheral Component Interconnect), die schnellere und vielseitigere Erweiterungsmöglichkeiten bieten.
Einige frühe Pentium-Motherboards unterstützten auch EISA-Steckplätze (Extended Industry Standard Architecture) für Hochleistungsperipheriegeräte und Serveranwendungen.
Die Speicherunterstützung wurde weiter verbessert, mit Kapazitäten von mehreren zehn bis Hunderten von Megabyte RAM, oft unter Verwendung einer Kombination aus SIMM- und DIMM-Steckplätzen.

Pentium Pro und Pentium II:
Die Pentium Pro- und Pentium II-Prozessoren stellten Motherboard-Designer aufgrund ihrer unterschiedlichen Architekturen und Anforderungen vor neue Herausforderungen.
Motherboards für diese Prozessoren waren häufig mit CPU-Sockeln in Slot 1 oder Slot 2 ausgestattet, was im Vergleich zu früheren CPUs einen neuen Formfaktor und neue Stromversorgungslösungen erforderte.
AGP-Steckplätze (Accelerated Graphics Port) ersetzten allmählich die VLB-Steckplätze für die Grafikkartenkonnektivität und boten eine höhere Bandbreite und bessere Leistung für 3D-Grafiken.

Späte Pentium II- und Pentium III-Ära:
In den späten 1990er Jahren waren Motherboards hinsichtlich Design und Funktionen deutlich ausgereifter.
Viele Motherboards unterstützten sowohl Slot 1/Slot 2- als auch Sockel 370-CPU-Sockel und sorgten so für Kompatibilität mit einer Vielzahl von Intel-Prozessoren.
AGP 2x- und AGP 4x-Steckplätze wurden zum Standard für Grafikkarten und bieten verbesserte Leistung und Kompatibilität mit neuen 3D-Grafiktechnologien.
Die Speicherunterstützung nahm weiter zu, wobei einige Motherboards mehrere Gigabyte RAM mit schnelleren und effizienteren Speichertechnologien wie SDRAM (Synchronous Dynamic Random-Access Memory) unterstützen.

Erweiterung und Integration:
Während dieser Zeit zeichnete sich bei Motherboards ein Trend zur verstärkten Integration von Komponenten wie Audio-, Netzwerk- und Speichercontrollern ab.
Integrierte Peripheriegeräte wurden üblich, was den Bedarf an separaten Erweiterungskarten reduzierte und die Systemmontage und -wartung vereinfachte.
Erweiterungssteckplätze wurden weiterentwickelt, um neuen Standards und Technologien wie USB (Universal Serial Bus), FireWire (IEEE 1394) und SATA (Serial ATA) gerecht zu werden und so die Vielseitigkeit und Funktionalität von PC-Systemen weiter zu verbessern.

Vor dem Pentium 3-Prozessor haben sich PC-Motherboards hinsichtlich Design, Funktionen und Leistung erheblich weiterentwickelt.
Von den Anfängen der Computertechnik bis in die späten 1990er Jahre wurden Motherboards zahlreichen Änderungen unterzogen, um sie an neue Prozessoren, Technologien und Standards anzupassen.
Die Pentium-3-Ära markierte den Höhepunkt dieser Fortschritte, legte den Grundstein für moderne PC-Motherboard-Designs und ebnete den Weg für zukünftige Innovationen im Computerbereich.